UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR ALLGEMEIN-, VISZERAL-, GEFÄẞ- UND TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE

Laparoskopischer Magenbypass

Der Magenbypass ist ein Kombinationsverfahren, der sowohl restriktive als auch malabsorptive Elemente aufweist. Die Operation wird laparoskopisch über 5 ca. 2-3 cm großen Schnitten durchgeführt.

Bei diesem Eingriff muss zunächst ein kleiner Teil am oberen Magen mit ca. 25 ml Volumen abgetrennt werden. Der restliche große Magen verbleibt an seiner Position. Nachfolgend wird an diesen abgetrennten Magenteil der Dünndarm (Jejunum) angenäht.

Den nächsten Schritt der Operation bildet die Verbindung (Bypass) zwischen Nahrungsschenkel (Dünndarm vom  abgetrennten kleinen Magen) und Verdauungsschenkel (nach dem Zwölffingerdarm), ca. 100 - 150 cm unterhalb des verkleinerten Magens. Die Nähte und Verbindungen am Magen und Dünndarm werden mittels Klammernahtgeräten (rechts und links kleine Titanklammern und in der Mitte schneidend) angelegt. Am Ende der Operation wird noch eine Drainage eingelegt.

Durch die Bildung des kleinen Magens wird die Nahrungsmenge reduziert. Zusätzlich führt die Bypassbildung zu einer veränderten Nahrungsaufnahme, da die Nahrung nicht den Zwölffingerdarm passiert und die Nahrung und die Verdauungssäfte erst tiefer im Dünndarm zusammentreffen. Das Ergebnis ist eine geringere Nahrungs-, Nährstoff- und Kalorienaufnahme.

Die Vorteile dieser Methode liegen in einem höheren Gewichtsverlust im Vergleich zum restriktiven Verfahren (ca. 60-80 % Reduktion des Übergewichtes) und einer effizienten Beeinflussung von Begleiterkrankungen (z. B. Verbesserung des Diabetes und  des Bluthochdrucks).

Die Nachteile bestehen in der Notwendigkeit von Anastomosen (Nähte) des Magen-Darm-Traktes. Damit verbunden sind höhere Komplikationsmöglichkeiten (z.B. Undichtigkeit). Weitere Nachteile können das Dumpingsyndrom (Sturzentleerung nach Nahrungsaufnahme) und Mangelerscheinungen (Eisen, Calcium, Folsäure, Vitamin B12 und D) postoperativ sein.

Magenbypass

 

Der stationäre Aufenthalt

Aufnahmetag
  • pflegerische und ärztliche Aufnahme
  • ärztliches Aufklärungsgespräch für die Magenspiegelung und die Operation
  • Anästhesievorstellung
  • Magenspiegelung
Operationstag
  • Operation
  • postoperativ Aufwachraum oder Intensivstation
1. postoperative Tag
  • Tee schluckweise
  • Mobilisation durch Physiotherapie
2. postoperative Tag
  • Laborkontrolle
  • Tee frei
3. postoperative Tag
  • Suppe
  • Ernährungsberatung
  • Informationsheft
5. postoperative Tag
  • Laborkontrolle
  • Röntgen-Kontrolle (Telebrixschluck)
6. postoperative Tag
  • Entlassung mit Entlassungsbrief für den Hausarzt
  • nach 4-6 Wochen postoperativ Wiedervorstellung in der Adipositas-Sprechstunde zur Kontrolle (kein Termin erforderlich, Überweisungsschein vom Hausarzt)

Empfehlung:

  • Vitamin B 12 alle 3 Monate
  • Multivitamin-Brausetabletten 1x tgl.
  • Substitution: Eisen, Kalzium, Folsäure, Zink, fettlösliche Vitamine (A,D,E,K), Zink

 

Letzte Änderung: 22.03.2018 - Ansprechpartner:

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