UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR ALLGEMEIN-, VISZERAL-, GEFÄẞ- UND TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE

Laparoskopische biliopankreatische Diversion (Scopinaro)

Bei der biliopankreatischen Diversion nach Scopinaro wird laparoskopisch (Schlüssellochtechnik) eine Magenverkleinerung auf 200 - 300 ml Volumen durchgeführt und der Restmagen entfernt. Nachfolgend wird der untere Teil des Dünndarms (sog. Ileum, ca. 250 cm vor dem Dickdarm) durchtrennt und mit dem verkleinerten Magen verbunden. Dies kann sowohl durch Handnaht als auch durch ein Klammernahtgerät erfolgen.

Den Abschluss der Operation bildet die Verbindung zwischen dem Nahrungs- und dem Verdauungsschenkel ca. 50 - 100 cm vor dem Dickdarm. Damit wird die Nahrung auf nur 50 - 100 cm aufgeschlüsselt und resorbiert (aufgenommen).

Die biliopankreatische Diversion hat damit zwei Effekte auf die Nahrungsaufnahme. Zunächst kann durch den verkleinerten Magen weniger Nahrungsmenge aufgenommen werden. Zum anderen wird nur ein geringer Teil der aufgenommen Nahrung durch den kurzen Kontakt mit den Verdauungssäften resorbiert.

Vorteil dieses Verfahrens ist eine sehr gute Übergewichtsreduktion (ca. 80 - 85%) und eine effiziente Beeinflussung von Diabetes und Bluthochdruck.

Nachteile bestehen in dem Auftreten von Fettstühlen und der Notwendigkeit der lebenslangen Substitution von Vitaminen und Spurenelementen.

 

Vorteile Nachteile
sehr gute Gewichtsreduktion Fettstühle
Verbesserung von Diabetes und Blutdruck   Mangel an Vitaminen und Spurenelementen
  ungeeignet bei hohem Medikamentenbedarf
  durch aufwendige Operation erhöhtes Risiko

 

Der stationäre Aufenthalt

Aufnahmetag
  • pflegerische und ärztliche Aufnahme
  • ärztliches Aufklärungsgespräch für die Magenspiegelung und die Operation
  • Anästhesievorstellung
  • Magenspiegelung
Operationstag
  • Operation
  • postoperativ Intensivstation
1. postoperative Tag
  • Tee schluckweise
  • Mobilisation durch Physiotherapie
2. postoperative Tag
  • Laborkontrolle
  • Tee frei
3. postoperative Tag
  • Suppe
  • Ernährungsberatung
  • Informationsheft
5. postoperative Tag
  • Laborkontrolle
  • Röntgen-Kontrolle (Telebrixschluck)
7. postoperative Tag        
  • Entlassung mit Entlassungsbrief für den Hausarzt
  • nach 4-6 Wochen postoperativ Wiedervorstellung in der Adipositas-Sprechstunde zur Kontrolle (kein Termin erforderlich, Überweisungsschein vom Hausarzt)

Empfehlung:

  • Vitamin B 12 alle 3 Monate
  • Multivitamin-Brausetabletten 1x tgl.
  • Substitution: Eisen, Kalzium, Folsäure, Zink, fettlösliche Vitamine (A,D,E,K), Zink, Vit. B-Komplex

Letzte Änderung: 22.03.2018 - Ansprechpartner:

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